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“DER MENSCH BLEIBT EIN EWIGES KIND.”

Wer im Lichte dieses Sprichworts auf die weltpolitischen Anführer schaut, findet vielleicht Trost darin, dass sich manche Sachen wohl nie ändern. Doch was wohl jeden mit dem kindlichen Gemüt des amerikanischen Präsidenten verbindet, ist die Lust am Spiel, bloß dass beim Durchschnittsbürger nicht gleich die gesamte, friedliche Weltordnung auf dem Spiel steht. Dieser Antrieb spielt auch zunehmend eine Rolle bei der Entwicklung von Lern- und Lehrkonzepten.  Die Rede ist von “Serious Gaming”. 

Was verbirgt sich hinter Serious Gaming?

Getragen wird die Idee des spielerischen Lernens im Wesentlichen durch die Erkenntnis, dass der Mensch sich Erlerntes eher einprägt, wenn er das Wissen gleich anwenden kann. Erste großformatige Anwendungen finden sich bei der Entwicklung und dem Einsatz von Flugsimulatoren. Heute sehen viele Experten Potential darin, Anwendungen innerhalb der virtuellen Realität zu konzipieren, die das spielerische Erlernen von Wissen ermöglichen. Die Gesamtheit der Erfahrung, die hier möglich ist, eröffnet neue Wege den Nutzer tiefer in die Spielwelt zu ziehen und durch realistische Szenarien noch bessere Lernumgebungen zu schaffen. So ist es möglich, komplexe Physik-Experimente so abzubilden und Schülern oder auch Studenten Sachverhalte unmittelbar und wesentlich unkomplizierter nahezubringen.

Das Prinzip des Serious Gamings, also des Lernens im virtuellen Raum, lässt sich aber nicht nur bei Lernenden einsetzen, die Bildungswege beschreiten – Es können auch andere Nutzergruppen von dieser Testumgebung maßgeblich profitieren. Ein praktisches Beispiel, wie ein Planer eines Gebäudes lernen kann, durch die Nutzung dieser Technologie: Eine Testgruppe wird mit dem virtuellen Modell seines Gebäudes konfrontiert und vor verschiedene Aufgaben gestellt. Diese könnten sein, den dritten Stock zu erreichen, die Gästetoilette zu finden oder im Brandfall den kürzesten Ausweg zu nutzen. Das ermöglicht den Test des Gebäudes bereits vor der Fertigstellung. Ein Umstand, der im Bauwesen lange Zeit nicht denkbar war. Hier ist es nicht möglich, 1 zu 1 Prototypen herzustellen, die Tests wie im Maschinenbau zulassen.

Auch für gewerbliche Anwendungen bieten die Konzepte des Serious Gamings viel Potential. Und ganz nebenher kann auch ein nicht unerheblicher Spaßfaktor implementiert werden. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung fortschreitet und wie gebräuchlich und anwenderfreundlich die Technologie sich entwickeln wird.

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